Buschtomaten im Fokus: Das Ökologische Freiland-Tomatenprojekt

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Buschtomaten im Focus - Das Ökologische Freilandtomaten-Projekt

Tomatentag 2023 – Feldbegehung mit Dr. Horneburg

Das Ökologische Freiland-Tomaten Projekt

Im Rahmen des Ökologischen Freiland-Tomatenprojekts stand 2023 der Freilandanbau von Buschtomaten im Fokus. Seit 1996 forscht die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Horneburg, Universität Kassel, zu freilandtauglichen Tomatensorten und betreibt eine partizipative, ökologische Züchtung.

Die Ziele des Freiland-Tomatenprojekts

Die Züchtungsziele des Ökologischen Freilandtomatenprojekts sind: Erstens die Resistenz bzw. Toleranz gegen Kraut- und Braunfäule, zweitens Trockenstresstoleranz durch gut entwickelte Wurzelsysteme und drittens die Verbesserung des Geschmacks.

Ein herausragender Erfolg dieser Arbeit ist übrigens die Züchtung der braunfäuletoleranten Tomatensorte ‚Sunviva‘, die im regenreichen Sommer 2021 absolut überzeugte.

Freilandtomaten im Erwerbsanbau

Seit den 1990er Jahren ist der erwerbsmäßige Tomatenanbau im Freiland praktisch zum Erliegen gekommen. Der Grund dafür ist uns allen bekannt – der äußerst aggressive Gegenspieler: Phytophthora infestans, verantwortlich für Kraut- und Braunfäule.

Tomatenanbau unter Glas oder Folie ist jedoch kostspielig, arbeits- und ressourcenintensiv und in den meisten Gärtnereien begrenzt. Was wäre, wenn man (ergänzend) Buschtomaten im Freiland anbauen könnte, die nur einen Bruchteil der Kosten, Ressourcen und Arbeit benötigen und dennoch ordentliche Erträge liefern?

(Quelle: Das Ökologische Freiland-Tomatenprojekt, Universität Kassel)

Buschtomaten im Focus - Ökologisches Freiland-Tomatenprojekt

verschiedene Züchtungslinien von Buschtomaten im Vergleich

Buschtomaten im Fokus – der Tomatentag 2023

Buschtomaten standen im Fokus des Tomatentags 2023, zu dem Dr. Horneburg alljährlich einlädt. Diese Tomatensorten zeichnen sich durch kompaktes, buschiges Wachstum aus und waren das Hauptthema des Treffens. Ende September 2023 wurden in Max Rehbergs Gärtnerei im norddeutschen Westen verschiedene Zuchtlinien präsentiert.

Einige überstanden den regenreichen Sommer im Norden nicht, andere zeigten vielversprechendes Wachstum und Erträge, und einige Sorten brachten sogar bis zu 10 kg Tomaten pro Pflanze hervor. Dies könnte für Erwerbsgärtnereien tatsächlich interessant sein – Ertrag mit wenig Arbeitsaufwand und Ressourcenschonung. Aber auch für Hausgärtner?

Buschtomaten – Vorteile für den Selbstversorger- oder Hausgarten

Buschtomaten sind pflegeleicht, da sie nicht ausgegeizt werden müssen. Zudem entfällt das regelmäßige Aufbinden der Tomatentriebe. Da die Triebe mit Früchten auf dem Boden liegen, ist Mulchen empfehlenswert. Dies schützt nicht nur die Früchte vor Verschmutzung, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Bodenleben.

Buschtomaten im Focus - Tomatensorte Siberian

Buschtomate ‚Siberian‘ mit vielen Früchten auf  Heu-Mulch

Buschtomaten – relativ frühe Fruchtreife

Unsere Erfahrung zeigt, dass Buschtomaten aufgrund ihres begrenzten Wachstums relativ früh Früchte tragen. Sorten wie ‚Alaska‚, ‚Siberian‚ und ‚Subarctic Plenty‚ bringen beispielsweise Anfang/Mitte Juli bei uns in der Kurpfalz bereits erste Erträge. Diese Sorten sind zudem relativ robust und kältetolerant und auch für rauere Lagen interessant. Die frühe Fruchtreife könnte auch für Schulgärten interessant sein, da die Schüler zur Haupterntezeit August aufgrund der Ferien gar nicht anwesend sind. So wäre eine Tomatenernte noch vor den Ferien möglich.

Buschtomaten – Anbau in Hochbeet und Kübel

Aufgrund ihrer begrenzten Höhe von meist 1 m eignen sich Buschtomaten ideal für Hochbeete oder die Kultivierung in Kübeln. Allerdings gibt es auch niedrig wachsende Buschtomaten mit einer Höhe von ca. 20-30 cm, auch als Balkontomaten bekannt, die nicht unbedingt für den Freilandanbau geeignet sind. Diese sollten eher geschützt in Kübeln oder Kästen auf Balkonen oder Terrassen angebaut werden.

Buschtomaten im Focus - Sorte Alaska

Buschtomate ‚Alaska‘ mit früher Fruchtreife

Fazit: Buschtomaten – pflegeleicht – ressourcenschonend – frühe Reife möglich

Selbst für Hausgärtner bieten Buschtomaten eine Reihe überzeugender Vorteile. Ihr pflegeleichter Anbau, das Entfallen von Ausgeizen und Aufbinden sowie die Möglichkeit des Anbaus in Hochbeeten oder Kübeln, können für Hausgärtner interessant sein. Die relativ frühe Fruchtreife einiger Sorten ermöglicht Hausgärtnern und in Schulgärten eine frühe Ernte. Insgesamt sind Buschtomaten eine interessante Option für Hausgärtner, die nach einer unkomplizierten und ertragreichen Tomatensorte für ihre eigenen Anbauflächen suchen.