Bärlauch genießen – 3 Monate lang frisch und noch länger auf Vorrat
Es ist April in der Kurpfalz. Die Tomatenpflänzchen wachsen munter vor sich hin und bis zur Ernte der Früchte dauert es noch eine Weile… Streift man durch lichte Laubwälder, kann man hier und da einen kräftigen Geruch wahrnehmen – Bärlauch! Bärlauch ist ein wildes und besonders gutes Lebensmittel für uns, gerade im Frühling. Ein Vorrat ist leicht und schnell angelegt – umzusetzen nach zwei einfachen Bärlauch – Rezepten. Ist es aber auch möglich, 3 Monate lang frischen Bärlauch zu ernten und zu genießen?
Bärlauch verleiht Bärenkräfte!
Bärlauch (Allium Ursinum) gehört zu den Lauch und Zwiebelgewächsen und ist nicht nur für Bären, sondern auch für uns Menschen die ideale Frühlingskur. Diese einheimische Gewürz- und Aromapflanze enthält jede Menge Mineralien: Kalium, Mangan und Eisen, Spurenelemente und Vitamin C. Die Inhaltsstoffe des Bärlauchs wirken antibakteriell, antiviral, entgiftend und stärken unser Immunsystem. Zusätzlich mobilisiert der Bärlauch durch seine Scharfstoffe unseren Stoffwechsel und verleiht uns – eben Bärenkräfte!
Rezept 1: Bärlauch als Brotaufstrich 100 – 100 – 100
Ein geschmacklich ausgewogener Brotaufstrich aus Bärlauchblättern ist schnell gemacht. Die Grundzutaten werden dabei zu gleichen Anteilen verarbeitet. Zusätzlich wird die leichte Schärfe des Bärlauchs durch ein kleines Quäntchen Süße, z.B. Apfeldicksaft abgerundet. Die Säure der Zitrone wirkt einerseits geschmacklich frisch und spritzig, andererseits wirkt sie als Oxidationsschutz und die Pesto behält ihre intensiv grüne Farbe. Ein wenig Salz und Pfeffer – Fertig.
Zutaten:
- 100 g Blätter des Bärlauchs
- 100 g Sonnenblumenkerne (oder Nüsse)
- 100 g Olivenöl
- Saft einer Zitrone
- ½ TL Apfeldicksaft (oder Honig oder 1 Dattel)
- etwas Salz und Pfeffer
Zubereitung: Alle Zutaten werden im Mixer zerkleinert, in saubere Gläser abgefüllt und kühl gelagert. Wenn Sie es nicht gleich aufbrauchen, ist diese Zubereitung mehrere Wochen im Kühlschrank haltbar.
(Quelle: Rezept von Dr. rer. nat. Markus Strauss – Bärlauchpesto klassisch)
Bärlauchblätter – Vorderseite glänzend, Unterseite matt
Rezept 2: Bärlauchpaste als Vorrat 100 – 100 – 10
Wer sich den Bärlauchgeschmack etwas länger bewahren möchte, kann sich ganz einfach eine Bärlauchpaste als Vorrat anlegen. Dazu werden am besten nur wenige Zutaten verwendet. Zu beachten ist, dass die Bärlauchblätter absolut trocken sein müssen.
Zutaten:
- 100 g Blätter des Bärlauchs
- 100 g Olivenöl
- 10 g Salz
Zubereitung: Alle Zutaten werden wiederum in einem Mixer zerkleinert und blasenfrei in saubere, ausgekochte Gläser abgefüllt. Die Paste ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar.
Ein Wort zum Salz: Ja, es ist viel Salz in dieser Grundzubereitung – der Haltbarkeit wegen. Andererseits können aus dieser Paste nun vielfältige Gerichte gezaubert werden, die dann nicht mehr gesalzen werden müssen: Bärlauchbutter, Bärlauchfrischkäse zu Pellkartoffeln, Verfeinerung von Suppen, Herstellung einer Pesto mit Käse und Cashewkernen zu Pasta und vieles mehr.
3 Monate lang frischer Bärlauch – Der Energie der Pflanze folgen
Bärlauchblätter sind im Jungstadium im März am intensivsten im Geschmack und sehr reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Während der fortschreitenden Vegetation nimmt die Konzentration an Wirkstoffen im Blatt ab. Deshalb können Bärlauchblätter nur eine begrenzte Zeit gesammelt werden, denn schon bald schieben sich in der warmen Frühlingssonne die ersten Knospen durch das Blattwerk. Dennoch haben wir die Möglichkeit uns bis Mai mit frischem Bärlauch zu versorgen, indem wir den einzelnen Wachstumsstadien der Pflanze folgen.
Ende April steckt die Pflanze ihre ganze Energie in die Knospenbildung und die Blätter verlieren an Inhaltsstoffen und Geschmacksintensität. Deshalb werden jetzt die Blütenknospen geerntet und können entweder roh oder auf Vorrat sauer eingelegt werden.
Bärlauch in Blüte mit Samenbildung
Folgen wir der Energie der Pflanze, wird diese sich uns kurz darauf in ihrer wundervollen Pracht zeigen – den weißen zierlichen Blüten. Auch die weißen Bärlauchblüten können zu einer feinen weißen Bärlauchpesto verarbeitet werden.
Der Abschluss der Bärlauchsaison bilden die Bärlauchsamen. Im Mai können die Samen des Bärlauchs geerntet und verzehrt werden. So können wir uns 3 Monate lang, von März bis Mai, mit frischem Bärlauch versorgen und den köstlichen Bärlauchgeschmack genießen.
Hinweis zum nachhaltigen Ernten: Jede Pflanze sollte maximal bis zu einem Viertel beerntet werden. Somit hat die Pflanze die Möglichkeit, ihre Kräfte wieder zu sammeln, damit sie uns im nächsten Jahr wieder mit ihren Köstlichkeiten beschenken kann.
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