Die trockentolerante Tomate – eine Frage der Anbaumethode?

Richtig pflanzen – weniger Arbeit, weniger Wasserverbrauch

Wie wird der Sommer – heiß und trocken? Die Erfahrungen der letzten Jahre mit ihren sommerlichen Hitzeperioden haben gezeigt, dass bestimmte Anbaumethoden durchaus vorteilhaft sind und sich sehr gut bewährt haben. Wie Sie Ihre Tomatenpflanzen gut über einen trockenen und heißen Sommer bekommen und auch noch Arbeit und Wasser sparen können, erfahren Sie in folgender Pflanzanleitung.

1. Tomaten tief pflanzen

Die Tomatenpflanzen werden mindestens 10 cm, besser 20 – 25 cm tief gepflanzt. Mit dem Spaten wird ein Pflanzloch ungefähr spatentief ausgehoben. Danach wird die Erde im Pflanzloch noch etwas aufgelockert, damit es die Wurzeln am Anfang nicht so schwer haben.

2. Tomatenpflanze wird entblättert

Jetzt werden die unteren Blätter direkt am Spross der Tomatenpflanze entfernt. Natürlich nicht alle, sondern so, dass wir einen 20 – 25 cm langen „nackten“ Stängel erhalten. Warum das? Würde man die Blätter belassen und mit eingraben, würden die Blätter faulen. Fäulnis ist nicht erwünscht, also beherzt die unteren Blätter weg!

3. Tomatenpflanze einsetzen, kräftig angießen und mulchen

Nun wird der mit Wasser durchtränkte Wurzelballen der Tomatenpflanze eingegraben. Für ein gutes Anwachsen muss gesorgt werden, d.h. bei Pflanzung kräftig angießen. Danach wird der Boden gemulcht. Dafür eignet sich Heu, Rasenschnitt oder Schafwolle. Der Mulch verhindert unter anderem das Austrocknen des Bodens (Tomatenpflanzen mulchen – mit der Natur arbeiten). Ein bis zwei Wochen sollte man die Pflanze unter Beobachtung haben, je nach Bedarf und Witterung gießen, bis die Pflanze Fuß gefasst und angewachsen ist. Danach muss nicht mehr bzw. kaum noch gegossen werden. Selbst in extrem trockenen und heißen Sommern muss nur noch moderat Wasser zugeführt werden. Wieso das?

4. Bildung von Adventivwurzeln

Krautige Pflanzen haben die Fähigkeit, relativ schnell Adventivwurzeln zu bilden. Das sind Wurzeln, die sich zusätzlich am Spross bilden können. Sie bilden sich durch längeren Kontakt mit feuchter Erde. Und genau das ist das Ziel des tiefen Einpflanzens – viele zusätzliche Wurzeln!

Wurzelblildung am Spross einer Tomatenpflanze nach ca. 15 Tagen

Vorteile des tiefen Einpflanzens

  • Erstens sitzt der Wurzelballen nun schon mal in 20 cm Tiefe. Von da aus haben die Wurzeln einen guten Start in tiefere Gefilde einzudringen. Somit sind sie in der Lage sich das Wasser aus tieferen Schichten zu holen.
  • Zweitens erhöht sich durch das tiefe Einpflanzen die Standfestigkeit der Pflanze, die Pflanze ist fest im Boden verankert und kippt nicht so leicht um.
  • Drittens hat die Pflanze nun die Möglichkeit, am eingegrabenen Spross zusätzliche Wurzeln, Adventivwurzeln, zu bilden. Dadurch wird die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser um ein Vielfaches verbessert und die Pflanze kann sich im besten Fall die ganze Saison über selbst versorgen.

Ein Wort zum Gießen

Ständiges Gießen – viel Arbeit und hoher Ressourceneinsatz

Die Wurzeln der Tomatenpflanze können sich bis 1,40 m oder sogar noch tiefer in das Erdreich vorkämpfen. Wenn man sie lässt. Versetzen wir uns doch einmal in eine Tomatenpflanze. Durch ständige kleine Wassergaben, steht Wasser immer in der oberen Erdschicht zur Verfügung. Die Wurzeln der Tomatenpflanze müssen nicht unbedingt in die Tiefe dringen, um sich mit Wasser zu versorgen. Die Wurzeln wachsen eher in den oberen Schichten. Solange immer Wassergaben zugeführt werden, funktioniert alles gut. Allerdings bedeutet dies für den Gärtner einen hohen Arbeitsaufwand – eben ständiges Gießen. Oder technischen Aufwand – teure Bewässerungstechnik mit Bewässerungsschläuchen, Wasserpumpe usw. Wer sich gern dem regelmäßigen meditativem Gießen hingeben will und endlose Wasservorräte hat oder sich an ausgeklügelter Bewässerungstechnik erfreuen kann, der soll es auch so machen. Aber es geht auch anders.

Erziehung zu tiefem Wurzelwachstum

Besser ist es, weniger oft, aber dafür kräftig zu gießen, vor allem bei der Pflanzung. Denn die Wurzeln folgen dem sinkenden Feuchtehorizont im Boden und können sich aus der Tiefe mit Wasser versorgen. Auch wenn die oberste Erdschicht schon ausgetrocknet ist, steckt In tieferen Erdschichten meist noch Restfeuchte, die die Pflanze gut nutzen kann.

 

Vorteil: Tief pflanzen – weniger Arbeit, weniger Wasserverbrauch

Einen erheblichen Arbeitsaufwand und Wasserverbrauch kann man sich sparen, indem die Tomatenpflanzen 20 – 25 cm tief eingepflanzt werden. Dadurch wird die Bildung von Adventivwurzeln angeregt, die eine verbesserte Versorgung der Pflanze mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet. Zusätzlich verbessert sich die Standfestigkeit und die Tomatenpflanze hat einen guten Start für ein tiefes Wurzelwachstum. Allerdings ist der Erfolg auch vom Boden abhängig, in lehmigen Böden wird es besser funktionieren als in sandigen Böden. Vorteilhaft ist das tiefe Einpflanzen allemal, auch unter diesen Bedingungen. Hier gilt es – ausprobieren und Erfahrungen sammeln!

Weitere Tipps – die Tomate für trockenes Klima: Um die Feuchtigkeit im Boden so lang wie möglich zu erhalten, ist Mulchen unerlässlich. Die Unterpflanzung von Tomatenpflanzen ist ebenfalls eine gute Idee! Natürlich gibt es auch Unterschiede hinsichtlich der Tomatensorten. Es hat sich gezeigt, dass es auch Tomatensorten gibt, die sich bei Hitze und Trockenheit pudelwohl fühlen – hitzetolerante Tomatensorten.